test2.png

Welpenauswahl

Beitragsseiten

Wie sucht man sich den richtigen Welpen aus und was ist dabei zu beachten:

Welpenauswahl:

Ein Welpe sollte nie unüberlegt aus Mitleid, übers Internet oder aus unbekannter Massenzucht gekauft werden. Es ist wichtig, dass das Zuhause des Welpen persönlich inspiziert wird. Sollte ein Verkäufer dies nicht gestatten, ist von dem Kauf abzusehen.

Hunde sollten niemals wegen des geringeren Anschaffungspreises im Ausland gekauft werden, da diese häufig sehr krank sind und dadurch enorme Folgekosten entstehen können.
Entscheidet man sich dafür, einem Welpen aus dem Tierschutz eine neue Chance zu geben, gilt ebenfalls der Grundsatz, das Tierheim bzw. die Tierschutzorganisation genau anzusehen und soviel über die Herkunft des Welpen zu erfragen, wie möglich. Vorgeschichte/Impfstatus.

Welche Rasse soll es sein:

Welche rassespezifischen Aktivitäten passen zu mir? Die ausgewählte Rasse sollte nicht nur als Welpe gefallen, sondern auch als erwachsener Hund mein ständiger Begleiter sein.

Ist genügend Zeit vorhanden?

Der Tagesablauf muss für den Welpen umgestellt werden, damit eine gute Erziehung gewährleistet ist. Der Welpe muss von allen Familienmitgliedern mit positiver, ruhiger Energie aufgenommen werden.

Ist genügend Geld für eine optimale Versorgung des Welpen da?

Für Krankheitsfälle sollte immer eine Rücklage vorhanden sein. Eine gute Tierkranken- bzw. Operationsversicherung sollte abgeschlossen werden, da höhere Tierarztkosten unerwartet entstehen können. Großwüchsige Rassen fressen sehr viel mehr als kleine. Möchte man einen Rassehund von einem guten Züchter kaufen, sollte man sich eingehend über die infrage kommende Rasse beim Verband für das Deutsche Hundewesen kurz VDH informieren. Man nimmt Kontakt zu den ausgewählten Züchtern auf, und macht sich bei der Auswahl eines Welpen unbedingt vor Ort ein Bild von den ebensumständen.

Welches Temperament sollte der Welpe haben?

Das Energieniveau sollte dem schwächsten Familienmitglied angepasst werden. Bitte unbedingt vorher überlegen!!!

Wenn Sie dann beim Züchter angekommen sind und der energiereichste und dominanteste Welpe kommt sofort auf sie zu, ist es meist geschehen und dieser wird ausgewählt, ohne an das Temperament und die Folgen zu denken. Vorteil der Auswahl seines Welpen bei einem gut bekannten, wohl ausgesuchten Züchter ist, sich das Wesen der Elterntiere anzuschauen und damit zu prüfen ob die Chemie stimmt. Gut sozialisierte Elterntiere bringen gute genetische Voraussetzungen für den Welpen mit. In den ersten 8 Wochen übernimmt die gut sozialisierte Hundemutter die beste Erziehung. Sie setzt Grenzen, die der neue Halter, nachdem er den Welpen nach 10 - 12 Wochen (mit der ersten Impfung) mit nach Hause nimmt. Diese Grenzen muss der Halter mit ruhiger Energie genauso setzen.

Gut besonne Züchter achten darauf, dass die Kleinen schon weitgehend stubenrein sind und meist schon an Halsband und Leine gewöhnt wurden. Das Energieniveau des Welpen lässt sich schon feststellen, wenn er vom neuen Besitzer beim Züchter im Alter von 4 Wochen besucht wird. Natürlich sind Händedesinfektion und Schuhe-aus Pflicht beim Züchterbesuch wegen des noch nicht ausgebildeten Immunsystem des Welpen. Der kräftigste Welpe geht immer zuerst bei der Mama trinken. Er will im späteren Leben besonders gefordert werden. Wenn der neue Besitzer sich schon einen Welpen ausgesucht hat, ist es gut, wenn der Welpe schon an den Geruch des neuen Hundeführers gewöhnt wird.

Ein getragenes T-Shirt oder Socken beim Züchter für den Welpen abgeben. Der Welpe arbeitet immer zuerst mit der Nase, den Augen und zum Schluss mit den Ohren. Zwei bis drei Besuche beim Züchter/Welpen, um die Entwicklung zu sehen, wären gut. Die Hundemutter erzieht je nach dem Energieniveau die Welpen zu vorsichtigen respektvollen Hunden, die sich auch in eine Hundegemeinschaft gut eingliedern können und ihre Grenzen gelernt haben. Für die Hundeinteressenten beim Besuch des Züchters gilt, dass sie sich der Hundemutter vorsichtig nähern. Sie sollten mit ruhiger Energie die Hundemutter in den ersten Minuten nicht ansehen, nicht ansprechen und nicht anfassen wollen.

Die Hündin soll Zeit haben, den Besucher zu erriechen und den Kontakt aufzunehmen. Sie signalisiert, wenn sie entspannt ist, und so entsteht erst gar keine Angstsituation für die Hündin. Dann kann der Besucher in Ruhe alle Welpen beobachten und sich in sie hinein fühlen und dann entscheiden, ob und welchen er nimmt.

Hat man sich mit seiner Familie für einen Welpen aus dem Tierschutz entschieden gelten im Prinzip ähnliche Grundregeln wie bei einem Welpen vom Züchter. Wichtig ist, die Hundehilfsorganisation/Tierschutzorganisation ( Tierheim ) zu besuchen, um sich dort alles anzusehen. Hier ist besonders wichtig, sich sehr intensiv mit dem vorhandenen Kenntnissen über die Herkunft und bisherigen Lebensumstände des ausgewählten Welpen zu befassen.

Harmonisches Zusammenwachsen in der Familie:

Hat man sich entschieden, muss das gesamte Familienrudel zusammen hinter dieser Entscheidung stehen. Die Erziehung findet mit der ersten Minute der Übergabe statt und muss von allen Familienmitgliedern konsequent durchgeführt und eingehalten werden. Niemals darf eine Unart mit lautem Schimpfen oder Lachen gemaßregelt werden, sonst wird er es immer wieder tun, damit er im Mittelpunkt steht. Auch wenn es uns das Herz zerreißt, Nichtachtung ist die Konsequenz. Wenn wir ihm in jeglicher Form für seine Unart Beachtung schenken ( schimpfen oder lachen) wird er weiterhin Schuhe zerkauen, sich in
der Wohnung lösen und auch nicht alleine bleiben.

Immer einen Rückzugsort schaffen mit Dingen, die nach uns riechen. Die Hunde-Box, bestückt mit einem getragenen T-Shirt oder ein Paar Socken, die nach uns riechen, mit der wir den Welpen abgeholt haben, dient auch als Rückzugsort. Wenn er gelernt hat, dort freiwillig hinein zu gehen, bleibt er gerne auch mal alleine. Der Welpe löst sich meist 20 Minuten nach dem Schlafen und nach dem Füttern. So können individuelle Zeiten zum Gassi gehen gefunden werden werden. Bis der Welpe stubenrein ist, sollte man früh und alle 1,5 bis 2 Stunden mit ihm raus gehen. Sollte doch mal ein Mißgeschick passieren, bitte auf keinen Fall schimpfen, sondern den Kleinen hochnehmen und mit ihm rausgehen. Wenn er sich dann nochmal gelöst hat, mit einem Leckerchen loben. Solange der Welpe noch nicht fertig geimpft ist, umliegende Parks und lange Spaziergänge meiden. Letzte Impfung üblicherweise mit 16 Wochen. Erst 14 Tage danach kann man mit einem belastbaren Immunsystem rechnen. Es sollten niemals Kampfspiele mit Welpen und den Kindern durchgeführt werden. Auch das spielerische Beißen in die Hände sollte man unterbinden. Rassehunde, die zum Erlegen von Beute gezüchtet wurden, sollten mehr auf ihre Nase trainiert werden, als zu raufen. Das geht am besten mit Verstecken von Leckerli’s.

Andere Rassen wie z. B. Stöberhunde oder Apportierhunde kann man etwas bringen lassen. Hütehunde kann man nach ihren genetischen Eigenschaften durch Slalomlauf oder um Hindernissen laufen befriedigen. Man gibt so den Hunden Raum, sich in den ursprünglich angelegten Bedürfnissen müde zu spielen und verhindert, dass sich angespannte Energie in ungewünschten Aktionen löst. Der Hund hat das Gefühl seine Arbeit gut gemacht zu haben, ist zufrieden und ausgeglichen für ein harmonisches Familienleben mit der Familie.


Der Welpe kommt nach Hause:

Wie schon oben erwähnt, holt man den Kleinen am besten mit einer Hunde-Box ab. Man
sollte sich viel Zeit beim Abholen mitbringen. Wenn der Welpe während der Heimfahrt
wimmern sollte, bitte kein Mitleid zeigen. Er muss sich von alleine beruhigen. Unser
Nichtbeachten der für ihn ungewohnten Situation und seiner Ängste, signalisiert ihm ein Gefühl
der Sicherheit bzw. Selbstverständlichkeit, mit neuen Situationen umzugehen. Das ist für sein
weiteres Leben immer wieder wichtig.
Zu Hause angekommen, ist erst mal Ruhe angesagt, damit er sich an die fremden Gerüche
und seine neue Umgebung gewöhnen kann. Auch für die Kinder des Hauses gilt zunächst,
nicht ansehen, anfassen oder ansprechen bis der Welpe entspannt ist. Der Welpe muss
alle Familienmitglieder gleichermaßen akzeptieren. Auf diese Grenze ist stets zu achten.
Nicht laute Befehle sind entscheident und wirksam, sondern kleine Zeichen und vor allem das gezielte
aufmerksame Denken des Besitzers, was der Kleine machen soll. Individuelle
Zeichen oder Worte müssen jetzt festgelegt werden. Der Welpe sollte spielerisch an
Halsband und Leine gewöhnt werden. Tägl. 2x 10 Minuten umlegen und immer mit
lockerer Leine und Leckerli arbeiten. Der beste Zeitpunkt zum Lernen kommt, wenn er müde
gespielt ist. Wenn der Kleine an der Leine nicht weiterlaufen will, dann immer mit Leckerli locken,
bis er mitkommt und auch über kleine Hindernisse steigen kann, das vollständige Ausführen
einer Aufgabe stärkt das Selbstbewusstsein des Welpen.
Die Sozialisation des Welpen in einer Hundegruppe muss gelernt werden. Dazu sollten möglichst
wenigstens zwei gut sozialisierte erwachsene Hunde (weiblich und männlich) und zwei bis vier
Welpen zusammen kommen. Spielen mehrere Welpen nur untereinander, besteht die Gefahr, dass der
frechste Welpe zu dominant wird. Die anderen entwickeln Angstverhalten. Elterntiere bzw. erwachsene
Hunde korrigieren solche Verhaltensfehler. Und damit ist eine gute Voraussetzung für ein friedliches
Miteinander geschaffen. Nicht vergessen, den kleinen Welpen dem erwachsenen Tier vorzustellen, das
bedeutet dem Großen die Analregion des Kleinen zu zeigen.

Ist ein Baby in der Familie:

 Der Welpe sieht das Baby als etwas ungewohntes an. Ist vielleicht unsicher und knurrt.
Wichtig ist, dass der Welpe von Anfang an den Geruch des Babys kennt. Eine gebrauchte
Windel zum Abholen beim Züchter mitnehmen. Beim ersten Zusammentreffen mit dem
Baby sollten Kind und Hund müde / ausgeglichen sein - beide -. Erst dann führt man ihn mit der
Nase heran, damit er den Geruch aufnehmen kann. Keine angstbesetzten Gedanken. Ein etwaiges
Knurren muss vom Hundeführer mit einem Missfallenslaut sofort gemaßregelt werden.
Hier muss sich der Welpe unterordnen und Respekt haben. Der Hundeführer darf keine
negativen Gedanken über das Verhalten aufbauen. Der Geruch muss für den Welpen als
zur Familie gehörenden erst erkannt und gelernt werden.

Zusammenfassend:

Wichtiger als lautstarke befehle ist, dass der Hundeführer und jedes Familienmitglied
einen Raum beansprucht und ein Energiefeld der Eindeutigkeit für den Welpen aufbaut.
Seine Grenzen gedanklich immer gleich festlegt. Ein fester Blick auf den Hund zugehend,
wenn man etwas von ihm will. Dies muss auch beim niedlichsten Welpen der Welt sofort
beachtet werden, dann kann er sich in seinem Menschenrudel wohl fühlen und geborgen
sein. Wenn man sich an diese Ratschläge hält, ist die beste Grundlage für ein
harmonisches Zusammenleben einer immer wachsenden Verbundenheit zwischen Mensch
und Tier gesetzt: Verständnis ohne Worte. Verhaltensprobleme werden so ein Fremdwort sein,
weil der Hund seine Grenzen kennt und unsere Sprache besser versteht.

Im wesentlichen handelt es sich bei dieser Ausführung um Gedanken aus dem Buch Welpenschule
von Cesar Millan.


 


Lieber Spender
jeder Euro zählt!
Nutzen Sie die Möglichkeiten:
- Überweisung
- PayPal